Gesundheitsreport 2023: Analyse des Krankenstands bei DAK-Versicherten

Gesundheitsanalyse Arbeitplatz – DAK Gesundheitsreport 2023

Die Analyse erstreckt sich über mehr als zwei Jahrzehnte.

Die DAK-Gesundheit hat zum Jahresende ihren Gesundheitsreport 2023  veröffentlicht. Dieser gewährt einen detaillierten Einblick in die Arbeitsunfähigkeiten ihrer erwerbstätigen Mitglieder. Die Analyse erstreckt sich über mehr als zwei Jahrzehnte.

Im Jahr 2022 lag der Krankenstand bei 5,5 Prozent, ein Anstieg von 1,5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Diese Zunahme wirft Fragen auf und verdeutlicht die Komplexität der Faktoren, die das Krankheitsgeschehen beeinflussen. Eine einfache Erklärung existiert nicht, und es müssen verschiedene Einflüsse auf volkswirtschaftlicher und betrieblicher Ebene berücksichtigt werden.

Betrachtet man einen Zehnjahresvergleich, so wird deutlich, dass Konjunkturveränderungen allein nicht mehr automatisch zu signifikanten Schwankungen im Krankenstand führen. Es scheint, als entwickle sich der Krankenstand zunehmend unabhängig von konjunkturellen Verläufen.

 

Auf betrieblicher Ebene spielen Maßnahmen der Gesundheitsförderung eine entscheidende Rolle. Unternehmen, die aktiv auf betriebliche Gesundheitsförderung setzen und die Mitarbeitergesundheit in ihre Organisations- und Personalentwicklung integrieren, verzeichnen tendenziell einen geringeren Anstieg des Krankenstands.

 

 

Branche Gesundheitswesen verzeichnet den höchsten Krankenstand

Die Gesamtbetrachtung des Krankenstands allein reicht jedoch nicht aus, um die gesundheitlichen Belastungen der DAK-Versicherten vollständig zu erfassen. Die Auswertungen nach Krankmeldungen unterschiedlicher Dauer, Krankheitsarten und Wirtschaftsgruppen bieten ein detaillierteres Bild. Ein signifikanter Anstieg der Fehltage aufgrund von Atemwegserkrankungen im dritten Jahr der Corona-Pandemie ist besonders auffällig. Ebenso machen Fehltage aufgrund von Corona-Erkrankungen einen beachtlichen Anteil am Gesamtkrankenstand aus. Die Bedeutung psychischer Erkrankungen spiegelt sich in einem erneuten Anstieg der Fehltage wider.

 

Die Branche Gesundheitswesen verzeichnet den höchsten Krankenstand, was auf die besonderen Herausforderungen und Belastungen in diesem Sektor hinweist. Strukturelle Aspekte, wie die Betriebsgröße und das Betriebsklima, beeinflussen ebenfalls den Krankenstand. Kleinbetriebliche Strukturen scheinen in einigen Branchen zu einem unterdurchschnittlichen Krankenstand beizutragen.

Was bedeuten diese Ergebnisse für die Gesundheitsförderung?

Der Gesundheitsreport 2023 verdeutlicht, dass der Krankenstand nicht nur eine Folge von individuellen Krankheiten ist, sondern auch von Gesundheitsrisiken, Einstellungen und kollektiven Verhaltensweisen beeinflusst wird. Ein ganzheitlicher Ansatz auf individueller und betrieblicher Ebene ist entscheidend, um die Gesundheit der erwerbstätigen Bevölkerung nachhaltig zu fördern.

 

Betriebliche Prävention und Gesundheitsförderung sollten sich daher auf den Abbau psychosozialer Belastungen wie chronischem Zeitdruck, Arbeitsunterbrechungen und Überforderung konzentrieren, um nachhaltige Effekte zu erzielen.

 

Ein erster Schritt um diese Punkte anzugehen sind umfassende Analysen am Arbeitsplatz, wie Fehlzeitenanalysen, Gefährdungsbeurteilungen, Workability-Index-Erfassung oder Fragebögen zur Stressbelastung. Eine professionell durchgeführte Mitarbeiterbefragung ermöglicht aufschlussreiche Kenntnisse für die Planung, Durchführung und Evaluation des Betrieblichen Gesundheitsmanagements.

 

Gerne beraten und begleiten wir Sie in diesem Prozess und erstellen eine aussagekräftige Auswertung, um die Ursachen für Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und präventiv anzugehen.