Europäischer Kopfschmerz- und Migränetag – 12. September


Volksleiden Migräne


Was ist Migräne?


Eine der weit verbreiteten und zu den weltweit häufigsten neuralen Erkrankungen zählt die Migräne. Sie ist ein anfallsartiger Kopfschmerz, der in unregelmäßigen Abständen wiederkehrt. Die Kopfschmerzen sind öfters von Übelkeit, manchmal mit Erbrechen und Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und/oder Gerüchen begleitet. Die Betroffenen haben während einer Attacke Konzentrationsschwierigkeiten. Die Häufigkeit und der Schweregrad der Attacken können sehr unterschiedlich sein. Doch wodurch wird Migräne verursacht und wie kann ihr aktiv entgegen gewirkt werden?

 

Das Journal of Health Monitoring des RKI zeigt in einer Krankheitslast-Studie, dass Frauen und Männer unter Migräne leiden und wie stark die Lebensqualität dadurch eingeschränkt wird (Melt-Studie: "Migräne und Lebensqualität"). Dabei sind rund 57 % der Frauen und 44 % der Männer in Deutschland jedes Jahr mindestens einmal von Kopfschmerzen betroffen. Rund 15 % der Frauen und 6 % der Männer zeigen eindeutige Symptome einer Migräne. Besonders häufig tritt diese im erwerbsfähigen Alter auf (RKI, Journal of Health Monitoring).

 


Kostentreiber Migräne


Migräne verursacht in Europa im neurologischen Krankheitsbereich nach Demenz mit etwa 6,27 Milliarden jährlich die höchsten Kosten und ist teurer als Krankheiten wie Epilepsie und Morbus Parkinson zusammen. Die Befragung macht deutlich, dass neben Migräne auch Spannungskopfschmerz und sonstige Kopfschmerzen unter Arbeitnehmern weit verbreitet sind.

 

Migräne wird besonders häufig am Arbeitsplatz beobachtet. Etwa 30 % der Arbeitnehmer klagen an rund 36 Tagen im Jahr über Migräne. Warum besonders am Arbeitsplatz?

 


Ursachen und Symptome


Häufig sind regelmäßig auftretende Kopfschmerzen die Folge einer falschen Sitzhaltung. Stundenlanges Sitzen ohne ausgleichende Bewegung löst Verspannungen im Halswirbelbereich aus. Diese Verspannungen beeinträchtigen die Reizweiterleitung im Nervensystem – und der Körper reagiert mit Kopfschmerz. Kommt es zur Migräne am Arbeitsplatz sind die Ursachen häufig in der Bildschirmarbeit, aber auch in schwerer körperlicher Tätigkeit, in hellem Licht oder durch Schichtarbeit und Belastungen von Lärm bedingt.

 

Migräne kann aber noch ganz andere Auslöser haben, zu denen unter anderem eine Reihe von biochemischen Vorgängen, darunter Entzündungen, Mangelerscheinungen (usw.) wie auch Umweltgifte gehören. Eine tragende Rolle spielen darüber hinaus, unsere Mitochondrien sowie unser Darm.

 

Migräne kann entstehen, wenn es zu einem Defizit an Energiereserven in unseren Mitochondrien (Zellkraftwerke, in denen die Energie gewonnen wird) sowie zu Störungen in der Durchblutung oder einer zwischenzeitlichen Durchlässigkeit der Blutgefäßwände im Hirn kommt.

 

Prof. Dr. med. Peter Sandor konnte in Studien zeigen, dass es im Energiestoffwechsel von Migränepatienten zu einem erhöhten Energieverbrauch in den Mitochondrien im Gehirn kommen kann. Dadurch entsteht ein bioenergetisches Defizit, in dessen Folge Migräneattacken entstehen (NeuroDepesche, 2006). Er vermutet, dass eine Zufuhr von Coenzym Q10 ein Auffüllen der Energiereserven der Mitochondrien ermöglicht. Dabei konnte er bei den, an der Untersuchung teilnehmenden Migränepatienten, sowohl die Anzahl der Häufigkeit von Migräne reduzieren als auch die Stärke und Übelkeit mit Coenzym Q10 beeinflussen. Diese Therapie, durch Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

Migräne-Anfall im Büro

Am häufigst aber sind regelmäßig auftretende Kopfschmerzen die Folge einer falschen Sitzhaltung, wie bereits weiter oben erwähnt.

 

Langes Sitzen, oftmals keine ausgleichenden Bewegungen oder auf Zwangshaltungen lösen Verspannungen im Halswirbelbereich aus. Diese Verspannungen beeinträchtigen die Reizweiterleitung im Nervensystem – und der Körper reagiert mit Kopfschmerz.

 

Hinzu kommt häufig die Bildschirmarbeit am Arbeitsplatz, aber auch in schwerer körperlicher Tätigkeit, in hellem Licht oder durch Schichtarbeit und Belastungen von Lärm bedingt.

 



Kopfschmerzprävention am Arbeitsplatz


Spannungskopfschmerzen lassen sich langfristig gut mit speziellen Übungen am Arbeitsplatz und zu Hause behandeln. Hierzu zählen Mobilisations- und Dehnungsübungen als Ausgleich zu langen Sitzperioden. Zudem sollte der Arbeitsplatz ergonomisch richtig auf den Mitarbeiter eingestellt werden, sodass von vorne herein Fehlbelastungen vermieden werden.

 

Die leitliniengerechte Behandlung der Migräne der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft empfiehlt neben der medikamentösen Prophylaxe parallel nichtmedikamentöse Verfahren. Da Stress zu den häufigsten Auslösern von Attacken zählt, gehören Entspannungsmethoden zu den wichtigsten nichtmedikamentösen Maßnahmen der Migränevorsorge.

 

Dabei spielt es keine Rolle, ob es Yoga, Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Qi Gong oder ein Biofeedback-Verfahren ist. Hauptsache für die Migräneprophylaxe ist, zur Ruhe zu kommen und Anspannung abzubauen. Außerdem beugen Entspannungsmethoden Muskelverspannungen vor, die Migränebeschwerden verschlimmern können.

 

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